Tauferinnerung

Tauferinnerung - Wozu eigentlich?

Immer wenn es Martin Luther schlecht ging, schrieb er vor sich auf den Tisch:

„Ich bin getauft!“

Dabei hatte er, der gerade einmal einen Tag nach seiner Geburt getauft wurde, gar nichts davon mitbekommen. Trotzdem war es ihm ungeheuer wichtig, die Tatsache des Getauftseins lebendig zu halten. Denn gerade als Erwachsener machte er die Erfahrung: Auch wenn ich zu mir oder Gott gerade nicht stehe, so steht ER doch zu mir. Unverbrüchlich, durch nichts ist diese Verbindung mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist zerstörbar. Diese Wirkung der Taufe hält unverdünnt ein Leben lang. Viele empfinden solch ein Versprechen als tröstend.

Das Taufgedächtnis ist keine Wiederholung der Taufe, aber ihre Vergegenwärtigung. Im Hier und Jetzt wird jedem einzelnen, der nach vorne kommt, namentlich Gottes Zuspruch, Hoffnung und Trost zugesagt und mit Wasser aus dem Taufbecken ein Kreuz auf die Hand gezeichnet: Gott meint tatsächlich unverwechselbar mich!

In Paul-Gerhardt feiern wir im Laufe eines Jahres zweimal die Tauferinnerung:

  1. Tauferinnerungsfeier für Drittklässler (in Entsprechung zur kath. Erstkommunion). Praktisch heißt das, dass der jeweilige Jahrgang von uns per Post eine schriftliche Einladung bekommt, da die Schulen aus Datenschutzgründen keine Informationen mehr herausgeben dürfen). Die Kinder bringen ihre Taufkerzen mit, ihre Eltern gestalten den Gottesdienst mit. Aber auch alle anderen können sich dann ihrer Taufe erinnern. Diese Feier findet meist am Sonntag vor den Sommerferien statt.
  2. Im „Gottesdienst im Licht von Taize“ im Januar eines Jahres. Auch hier gedenken und vergegenwärtigen wir uns des Getauftseins.