Palmsonntag

Liebe Gemeinde, herzlich Willkommen zu unserem kleinen Gottesdienst am Palmsonntag

Auch wenn wir diesen Gottesdienst jeder für sich feiern werden, so wollen wir nicht vergessen, dass Gott uns zu einer großen ja weltweiten Gemeinde verbindet!

So feiern wir auch diesen Gottesdienst mit Gott, der unsere Mitte ist:

Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.      Amen

 

Als Überschrift über diesem Gottesdienst hören wir einen Vers der Tageslosung dieses Palmsonntags. Er steht In Johannes 12 Vers 12:

„ Als die große Menge in Jerusalem, die auf das Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen würde, nahmen sie Palmenzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobet sei der kommt im Namen des Herrn, gelobet sei der König von Israel!“

 

Das ist unser Thema heute: der König kommt! Dazu können Sie, wenn Sie möchten, zwei Lieder hören, die ich mit meinen Töchtern in unserer Paul -Gerhardt-Kirche an der Orgel für Sie gesungen habe. Nehmen Sie doch ihr Gesangbuch ( www.liederdatenbank.de ) - und schlagen Sie die Nummer 327 als erstes Lied und die Nummer 123, 1+4+6 auf. Singen Sie ruhig fröhlich mit, so können wir doch noch gemeinsam unserem Herrn Loblieder singen.

 

Wir singen das erste Lied: "Wunderbarer König" (siehe Fenster rechts)

1.Lied:   Wunderbarer König

1) Wunderbarer König, / Herrscher von uns allen, / laß dir unser Lob gefallen. Deine Vatergüte / hast du lassen fließen, / ob wir schon dich oft verließen. Hilf uns noch, / stärk uns doch; / laß die Zunge singen, / laß die Stimme klingen.

2) Himmel, lobe prächtig / deines Schöpfers Taten / mehr als aller Menschen Staaten. Großes Licht der Sonne, / schieße deine Strahlen, / die das große Rund bemalen. Lobet gern, / Mond und Stern, / seid bereit, zu ehren / einen solchen Herren.

 

3) O du meine Seele, / singe fröhlich, singe, / singe deine Glaubenslieder; was den Odem holet, / jauchze, preise, klinge; / wirf dich in den Staub darnieder. Er ist Gott / Zebaoth, / er nur ist zu loben / hier und ewig droben.

 

4) Halleluja bringe, / wer den Herren kennet, / wer den Herren Jesus liebet; Halleluja singe, / welcher Christus nennet, / sich von Herzen ihm ergibet. O wohl dir! / Glaube mir: / endlich wirst du droben / ohne Sünd ihn loben.

 

Lasst uns beten:

„Herr Jesus Christus, du Sohn Gottes, wie viele Menschen haben dir zugejubelt, als du nach Jerusalem gekommen bist. Sie haben dich als ihren König empfangen! Ja, ja, du bist der König der ganzen Welt in Ewigkeit! Sie haben zurecht gejubelt! Auch wir wollen heute an diesem Palmsonntag dir zujubeln, weil du der König der Welt und Zeit bist. In dieser besonderen Zeit, in der wir alle zu Hause eingesperrt sind, da bitten wir dich ganz besonders: Herr, komm du zu uns, sei du in deinem Heiligen Geist in unseren Zimmern und lass sie deine Paläste sein.“     

AMEN

Ich lade Sie ein, ihre Bibel zur Hand zu nehmen und den Predigttext zu lesen. Er steht im Johannesevangelium Kapitel 12 die Verse 12-19.

 

„Ehre sei Dir Herr - Lob sei Dir o Christe“

1.

Liebe Gemeinde, das war ein großartiger Empfang!

Wie kamen die Leute in der Stadt dazu, Jesus so zu begrüßen? Kurz zuvor hatte Jesus seinen Freund Lazarus aus dem Grab wieder ins Leben gerufen. Lazarus war schon drei Tage lang tot gewesen! Dieses außergewöhnliche Wunder hatte viele in Erstaunen versetzt. Als nun die vielen Menschen in Jerusalem hören, das ausgerechnet dieser Wundertäter in die Stadt kommt, da hält sie nichts mehr und sie laufen ihm entgegen. Einige hatten sicherlich in den Heiligen Schriften entdeckt, dass Jesus all das erfüllt, was von dem Messias Gottes dort geschrieben war. Nun, da er sogar einen bereits verwesenden Toten in ganz gesundem Leib wieder ins Leben gerufen hatte, da war klar, dass dieser der Messias sein muss. Lesen Sie mal beim Propheten Hesekiel den Anfang von Kapitel 37: da lässt Gott mit seinem Wort alte Knochen wieder zusammen rücken und das ganze Leben wieder in diese längst vergangenen Menschen zurückkehren. Wer eins und eins zusammen rechnen kann, dem muss klar sein, dass in Jesus Christus Gottes herrliches Ewigkeitsreich angebrochen ist.

In der Sehnsucht nach einem Messias, der alles Leid und alle Ungerechtigkeit dieser Welt endgültig beseitigen würde, ließen sich die Menschen zu gerne anstiften, diesen Jesus als den König Gottes zu feiern.

 

Sie haben allen Grund dazu und sie haben ihn zurecht gefeiert! Sie haben ja mit eigenen Augen gesehen, welche großen Wunder Jesus getan hatte. Die Menschen von Jerusalem damals haben das absolut Richtige getan. Endlich bekommt Jesus, der Sohn Gottes, der Heiland und König, die Ehre, die ihm gebührt. Wir wollen nicht außer Acht lassen, dass Jesus ohne jeglichen Prunk, ohne jegliche Machtdemonstration kommt. Er ist ein einfach aussehender Wanderprediger ohne äußere zur Schaustellung seiner göttlichen Herrlichkeit - Allein seine Worte und Taten hatten die Menschen überzeugt.

Lasst uns an Palmsonntag auf dieses Volk in Jerusalem schauen! Ich lade Sie ein, zu staunen, wie schlicht und unkritisch sie Tor und Tür für Jesus aufreißen und ihm zu jubeln, ihn herzlich willkommen heißen: Hosianna du Sohn Davids, Hosianna du König der Könige: Herzlich Willkommen mitten unter uns, du Heiland!

2.

Lukas berichtet in seinem Evangelium (Kapitel 19,41), dass Jesus, als er die Stadt und das alles sah, weinte.

Was ist los? Mag Jesus denn gar keine Anerkennung?

Das ist es nicht! In Samuel 16 Vers 7 heißt es: „Der Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an!“

Jesus weinte nicht, weil die Menschen es vielleicht falsch gemeint hätten. Ich denke, die Menschen haben es ganz ehrlich gemeint. Ich bin auch keiner, der behauptet: Zuerst jubeln sie Jesus zu und drei Tage später schreien sie: Kreuzige ihn! Ich denke, das waren verschiedene Menschen. Die, die Jesus zugejubelt haben, die meinten es ernst! Die sehnten sich zutiefst nach der Befreiung von all der Bosheit, die sie umgab. Sie hofften darauf, dass er sein Volk erlösen würde – die beiden Jünger, die von Jerusalem zurück gingen in das Dorf Emmaus, berichten ja, dass sie ihn für den gehalten haben, der sein Volk erlösen würde…

Jesus weint über die Lage und die Zukunft der Menschen. Er sieht und weiß, wie ihre Herzen doch kleingläubig sind und wie weit sie sich noch bewegen müssten, damit sie die ganzen Dimensionen seiner Ankunft und seiner Vollendung ergreifen könnten. Und er sieht die vielen, die sich nicht bewegen werden.

 

Jesus weint, weil der Jubel dieser Menschen zu wenig ist, um ihr Leben zu verändern! Der Ruf, den Jesus aus dem Propheten Jesaja und von seinem Vorgänger Johannes, dem Täufer, übernommen hatte lautete: Kehrt um und glaubt an das Evangelium. Hier geht es um nichts weniger als um eine vollständige Lebensumkehr!

Es ist total schön, wenn Menschen erkennen, dass Jesus, der Sohn Gottes, der König der Könige ist und sie ihm zu jubeln. Aber das kann nur der Anfang sein. Dann fordert Jesus sie auf: „Komm und sieh!“, wie er es schon zu seinen ersten Jüngern gesagt hatte. Wer jetzt mitgeht und sich nicht vom Kreuz auf Golgatha abwendet, sondern dabei bleibt – aushält, dass dieser König der Könige mausetot im Grab liegt – wer dabei bleibt und persönlich erlebt, dass er auferstanden ist, der wird die ganze umfassende Lebensveränderung, die Jesus bewirkt hat, erleben.

Dann verwandelt sich das Weinen Jesu in himmlischen Jubel - wie er schon zu seinen Kritikern sagte: Es wird im Himmel große Freude sein über einen jeden, der von seinem bösen Weg umkehrt und Gottes Versöhnung findet. (Lk 15,7)

3.

Heute ist Palmsonntag! Und es ist fürchterlich still – als ich mit meinen Töchtern Freitag in der Paul-Gerhardt-Kirche die Lieder für diesen Gottesdienst aufgenommen habe, da war es kalt und ganz traurig leer: Sie haben alle gefehlt! Sie bringen doch das Leben, das unser Herr so liebt ,in die Gemeinde.

Nun sind die Türen verschlossen - Nein, da kann Jesus wohl nicht einziehen… Oder doch?

 

Und wie er kann! Nicht in unser Gebäude, unsere Paul-Gerhardt-Kirche oder unsere Arche oder wie all die anderen Kirchen heißen mögen. Die bleiben heute allerdings verschlossen. Aber die lebendige Kirche Gottes weltweit,das sind wir alle gemeinsam, die an Jesus glauben! Jesus hat eine Kirche nicht aus Stein gebaut, sondern aus unzählig vielen Menschen, soweit sie auch auseinander leben mögen rund um den ganzen Globus. Sollte Jesus in diese Kirche heute nicht einziehen können als der König der Könige, der Heiland und Sohn Gottes?

Nun, dafür können wir wohl sorgen. Jesus sagt: Siehe, ich stehe vor der Tür (eines jeden Herzens) und klopfe an. Wer mir öffnet, zudem werde ich einziehen und Festmahl mit ihm halten.

Na, wenn das keine Einladung ist?!

Wir haben einen König, der einziehen möchte. Er ist es wert, dass wir ihn mit Jubel und Freude willkommen heißen. Und da wir das in diesen besonderen Zeiten nun mal nicht gemeinsam tun können, so lasst uns ihn wenigstens jeder in seinem Herzen willkommen heißen! Das beginnt zum Beispiel mit diesem kleinen Gebet, dass ich Ihnen schon öfter erzählt habe: „Dir öffne Jesu, meines Herzenstür, Herr, komm und wohne du ihn mir. Treibt all Unreinlichkeit hinaus – es ist dein Tempel, ist dein Haus!“

Auch heute gilt uns die wunderbare Verheißung Gottes, die uns ermutigen will: Freue dich, denn dein König kommt zu dir, ein gerechter und ein Helfer! Ja, Palmsonntag ist die sichtbare Antwort auf Advent! Man kann so manches Adventslied am Palmsonntag singen: „Nun sei uns willkommen, Herr Christ der du unser aller Heiland bist…“ „Komm, oh mein Heiland Jesus Christ, meines Herzenstür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein, dein Freundlichkeit uns Heut erschein…“ 

Lasst uns unserem Herrn einen herzlichen Palmsonntag feiern. Ich lade Sie ein, ihm einen fröhlichen Empfang zu bereiten! Der Palmsonntag ist der fröhlichste Tag in der ganzen Passionszeit. Ich lade Sie ein, mit uns jetzt diese drei Verse von dem schönsten Königslied für Jesus, den Sohn Gottes, zu singen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle menschliche Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn                    

     Amen

EG 123, 1+4+6  (siehe Fenster rechts)

2. Lied:   Jesus Christus herrscht als König

1) Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muß.

4) Gleicher Macht und gleicher Ehren sitzt er unter lichten Chören über allen Cherubim; in der Welt und Himmel Enden hat er alles in den Händen, denn der Vater gab es ihm.

6) Jesus Christus ist der Eine, der gegründet die Gemeine, die ihn ehrt als teures Haupt. Er hat sie mit Blut erkaufet, mit dem Geiste sie getaufet

Lasst uns beten:

„Herr, Gott, du bist unser Erbarmen! Du lässt uns das Leiden und Sterben deines Sohnes zu unserem Heil verkündigen. Öffne unsere Augen, so dass wir in seiner Auferstehung erkennen können, dass er dem Tod die Macht genommen hat und auch für uns das ewige Leben vollbracht hat. Gib uns ein offenes Herz, dass wir deine Liebe in diesen Taten erkennen und erfülle uns mit der Dankbarkeit, dass wir deine Königskinder geworden sind. Auch wenn wir heute jeder für sich Gottesdienst feiern, so kannst du uns doch in deinem heiligen Geist alle zusammenführen. Lass uns diese weltumspannende Gemeinschaft spüren.

Herr, du hast versprochen bei uns zu sein alle Tage. Sei du ganz besonders bei den Menschen, die sich um unsere Schwerkranken kümmern. Seid ihr bei uns und allen unseren Lieben und gleite uns in deinem Frieden durch diese unruhige Zeit. Du kennst die Sorgen unseres Herzens. Heile uns, Herr, und leite uns in deiner Liebe. So wollen wir dich anbeten mit den Worten die du uns selbst gegeben hast:

 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute,

und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“

Amen.

 

 

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